INSIDE MAN
In Spike Lees Krimi trägt Owen über große Strecken eine Gesichtsmaske, sodass sein Mund nicht sichtbar ist. Wie schön! Ich kann mich ganz auf das Spielen der Rolle konzentrieren, nehme Länge und Rhythmus dieser Takes mit dem Gehör auf. Seitdem schaue ich auch bei anderen Filmen nicht so sehr auf die Lippen, sondern konzentriere mich noch mehr auf Rhythmus, Emotion und Intention. Denn genau da, um es mal salopp zu sagen, liegt der Hund begraben.
THE KNICK
Als Dr. Thackery zeigt Owen sein ganzes Können. Kokainsüchtig, eitel und bisweilen größenwahnsinnig wütet sich der geniale Arzt durch die Serie, mit bodenlosen Abstürzen und blutigen OP-Szenen. Das alles vollkommen nüchtern zu synchronisieren, war eine zusätzliche Herausforderung. Exklusiv zur Serie gibt’s hier das Interview.
SIN CITY
2005. Die Stadt der Sünde Sin City – finster, brutal, irgendwo im Nirgendwo und voller verkrachter Existenzen. Da ist aber auch Clive Owen als Dwight McCarthy, der seine Freundin Shellie vor ihrem Ex-Freund Jack Rafferty beschützt. Nur ahnt er nicht, wer Rafferty wirklich ist …
WEITERE PRODUKTIONEN MIT CLIVE OWEN
Ergreifend war die Arbeit an Trust – Blindes Vertrauen. Clive Owen kann seine 14jährige Tochter nicht vor dem sexuellen Missbrauch durch einen Chatbekannten schützen. Besonders die letzte Szene hat auch mir Tränen in die Augen getrieben.
Gegen Kritiker ist kein Kraut gewachsen – oder? Clive Owen als aufbrausende Schriftsteller-Legende in Hemingway & Gellhorn, der filmischen Aufarbeitung seiner Romanze mit Kriegskorrespondentin Martha Gellhorn. Schlagfertig!
Hautnah: Großartig besetzt, wirbelt der Beziehungsreigen zwischen zwei Paaren nicht nur die Protagonisten auf, auch der Zuschauer kann die vielen überraschenden Wendungen nicht im Ansatz erahnen. Als Belohnung gab es für Clive Owen eine Oscar-Nominierung.
Eine für mich schöne, große und anspruchsvolle Rolle war die des Englischlehrers Jack Marcus in Words and Pictures, in der sich Clive Owen mit der Kunstlehrerin Dina Delsanto – gespielt von Juliette Binoche – ein wort- und bildstarkes Gefecht liefert. Als Kostprobe eine Rede von Clive Owen, der am Ende des Films geläutert darüber sinniert, was wohl mehr Gewicht hat: Worte oder Bilder? Entscheiden Sie selbst!